Mit der zunehmenden Digitalisierung der Arbeitsprozesse weitet sich der digitale Arbeitsplatz aus, und missbräuchliches Verhalten findet nun nicht mehr nur im physischen Raum statt, sondern hat sich weitgehend auf digitale Plattformen verlagert und wird als digitale Belästigung oder digitales Mobbing bezeichnet.

VERANTWORTUNG DES ARBEITGEBERS FÜR DAS DIGITALE WOHLBEFINDEN

Die Arbeitgeber haben eine klare und genau definierte Verantwortung für das Wohlbefinden ihrer Mitarbeiter in der Arbeitsumgebung - sowohl physisch als auch psychisch. Es ist die Aufgabe des Arbeitgebers, Mitarbeiter zu unterstützen, anzuleiten und zu begleiten, wenn sie im Rahmen ihrer Arbeit digitaler Belästigung ausgesetzt sind.

"Digital harassment is not and should never be an employee's problem alone. As an employer, you should be at the forefront of the fight against digital violence and digital harassment of your employees. There are clearly defined legal responsibilities for employers. Employers have a responsibility to look out for their employees, stand by their side and even act as a shield if needed when they are subjected to threats, online hate or other forms of digital abuse."

Das dänische Gesetz über die Arbeitsumgebung ist eindeutig: Arbeitgeber haben die Pflicht, für ein gesundes physisches und psychisches Arbeitsumfeld zu sorgen - und das gilt auch für den digitalen Arbeitsplatz. Daher haben Sie als Arbeitgeber die Pflicht zu reagieren, wenn sich ein Arbeitnehmer körperlich oder psychisch belästigt fühlt. Insbesondere Mobbing wird sich in einer zunehmend digitalisierten Welt zunehmend als digitales Mobbing manifestieren. 
 

WAS IST DIGITALE BELÄSTIGUNG?

Digitale Plattformen lassen die Grenze zwischen Privat- und Berufsleben verschwimmen. Die sozialen Medien ermöglichen beispielsweise eine einfache und schnelle Kontaktaufnahme - sowohl während als auch außerhalb der Arbeitszeiten. Durch dieses Phänomen hat sich das missbräuchliche Verhalten - und damit das Problem - von der Kaffeestube auf digitale Online-Plattformen verlagert. Digitale Belästigung kann vieles sein, z. B. das Teilen privater Bilder, Hassreden und vieles mehr. Neben dem Gesetz über Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz können auch das Datenschutzgesetz, das Strafgesetzbuch und das Gleichbehandlungsgesetz eine Rolle spielen. Der neue digitale Arbeitsplatz ist komplex, und deshalb ist es wichtiger denn je, dass die Arbeitgeber gut gerüstet sind, um ein gutes psychologisches Arbeitsumfeld zu schaffen.
 

WARUM IST ES WICHTIG, SICH AUF DIGITALE BELÄSTIGUNG ZU KONZENTRIEREN?

Wenn bei digitaler Belästigung nicht eingegriffen wird, kann dies schwerwiegende Folgen für das Opfer haben - vor allem, wenn es in der Situation nicht unterstützt wird und keine nützliche Hilfe und Anleitung erhält. Es kann auch zu einem unsicheren Arbeitsumfeld im Allgemeinen führen, da der Mitarbeiter offensichtlich auf sich allein gestellt ist, wenn er zum Opfer wird. Dies kann zur Folge haben, dass Sie als Arbeitgeber haftbar gemacht werden können, einschließlich einer Entschädigung wegen Verstoßes gegen das Arbeitsschutzgesetz oder das Gleichbehandlungsgesetz. 

Es ist daher wichtig, dass Sie sich als Arbeitgeber auf das digitale Wohlbefinden konzentrieren und klare Richtlinien für die Prävention und den Umgang mit digitalen Straftaten in Ihrem Unternehmen aufstellen - sowohl während als auch außerhalb der Arbeitszeit. Die Verantwortung des Arbeitgebers gilt auch außerhalb der regulären Bürozeiten. Wenn Ihre Mitarbeiter aufgrund ihrer Arbeit von digitaler Belästigung betroffen sind, sind Sie dafür verantwortlich, sie zu unterstützen und anzuleiten, auch wenn dies "außerhalb" des Arbeitsplatzes, in sozialen Medien oder außerhalb der normalen Arbeitszeiten geschieht.
 

KLARE LEITLINIEN UND UNTERNEHMENSPOLITIKEN EBNEN DEN WEG

Was können Sie als Arbeitgeber tun? Klare Leitlinien für das digitale Verhalten der Mitarbeiter und Richtlinien zur Verhinderung und zum Umgang mit digitalem Missbrauch und Belästigung in Ihrem Unternehmen sind von großem Vorteil. Mitarbeiterrichtlinien sind ein hervorragendes Instrument, und wenn Ihr Unternehmen bereits eine Richtlinie zu Mobbing und sexueller Belästigung hat, empfehlen wir Ihnen, einen speziellen Abschnitt über digitale Belästigung in Ihre Richtlinie aufzunehmen.

Die Richtlinie kann Beispiele für digitale Gewalt, digitale Belästigung und andere digitale Straftaten am Arbeitsplatz enthalten, sollte aber auch Informationen über die Entfernung von beleidigendem Material, die Meldung bei der Polizei und darüber enthalten, wer Ihnen bei diesem Prozess helfen und Sie anleiten kann.

Eine Mitarbeiterpolitik zur digitalen Belästigung kann als Präventivmaßnahme dienen und ein klares Signal über die Werte des Unternehmens aussenden. Letztendlich liegt es in der Verantwortung des Arbeitgebers und es ist wichtig, die Führung zu übernehmen und zu zeigen, dass Sie als Arbeitgeber derartige Verstöße nicht akzeptieren und digitalen Missbrauch und digitale Belästigung ernst nehmen.

"Employers must act as a shield for their employees, who should not be left alone to deal with a digital offence. The company should take responsibility for helping employees with guidance on taking down the offending material, filing a police report and potentially confronting the alleged offender."

Es gibt viele Formen der digitalen Belästigung, und es ist wichtig, dass eine Richtlinie auf einem respektvollen Verfahren für alle Beteiligten basiert.

Digitale Belästigung ist ein Tabu und schwierig, daher ist es wichtig, dass die Richtlinie klarstellt, wie Sie als Arbeitgeber mit Belästigungen durch einen Chef, einen Kollegen, aber auch durch einen Kunden oder einen anderen Geschäftspartner umgehen. Es ist wichtig, daran zu denken, dass das Gesetz und die dänische Arbeitsaufsichtsbehörde unterscheiden, wer die digitale Gewalt ausübt - ob es sich um interne oder externe digitale Belästigung handelt.

WIE KÖNNEN WIR IHNEN HELFEN?

Wenden Sie sich an die NJORD, wenn Sie eine spezifische Personalberatung und Unterstützung bei der Ausarbeitung und Umsetzung von Unternehmensrichtlinien benötigen, die den besonderen Bedingungen Ihrer Branche und Ihres Unternehmens Rechnung tragen.

Wir stehen Ihnen auch als Sparringspartner in konkreten Fällen zur Seite, in denen Sie Ratschläge benötigen, wie Sie die Folgen eines Verstoßes beseitigen können - entweder gegenüber dem beleidigten Mitarbeiter, dem mutmaßlichen Täter oder in Bezug auf Ihre Pflicht, für ein gutes psychologisches Arbeitsumfeld zu sorgen.

Das besondere interdisziplinäre Anwaltsteam von Miriam Michaelsen und NJORD ist auf digitale Straftaten, Online-Mobbing und insbesondere auf den digitalen Aspekt des Arbeitsrechts spezialisiert. Miriam Michaelsen verfügt über langjährige Erfahrung mit dieser Art von Fällen und leitet die arbeitsrechtliche Abteilung von NJORD.

Gemeinsam mit Rechtsanwältin Clara Lou und dem übrigen Arbeitsrechtsteam hat Miriam Michaelsen zahlreiche Organisationen und Unternehmen bei der Gestaltung des physischen und psychischen Arbeitsumfelds beraten. Gerne unterstützen sie auch Sie und Ihr Unternehmen bei der Vorbereitung auf den Umgang mit digitalem Missbrauch und digitaler Belästigung am Arbeitsplatz, damit Sie Ihrer Verantwortung als Arbeitgeber gerecht werden.


KURSE

Als führende Experten auf dem Gebiet der digitalen Belästigung hat NJORD viele HR-Kurse zu diesem Thema organisiert - unter anderem mit einem speziellen Fokus auf digitale Belästigung am Arbeitsplatz.

Wenn Sie einen HR-Kurs über den digitalen Aspekt des dänischen Arbeitsschutzgesetzes wünschen, zum Beispiel für Mitarbeiter mit Personalverantwortung, kann der Kurs auf Ihre Bedürfnisse und die Ihrer Mitarbeiter zugeschnitten werden.

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